Bologna, das zur Region Emilia Romagna zählt und im Jahr 2000 als Europäische Kulturhauptstadt ausgezeichnet wurde, befindet sich am Fuße des Berges Apennin und ist gleichzeitig die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz. Sie zeichnet sich durch ein sehr lebendiges Stadtbild aus: Neben der Universität befinden sich zahlreiche kulturelle und historische Sehenswürdigkeiten in der sehr aufwändig restaurierten Altstadt, die als eine der größte in ganz Italien gilt. Es gibt mehr als 40 unterschiedliche Museen in Bologna, weiterhin ist die Dichte an Cafés, Restaurants, Kneipen, Bars, Studentenclubs und weiteren Lokalitäten sehr hoch. Diese verleihen Bologna ein sehr junges Flair. Derzeit leben rund 80.000 Studenten aus aller Welt in der Stadt.
Die Anordnung Bolognas ist strahlenförmig, die wichtigsten Straßen laufen direkt auf die Zwei Türme, die Due Torri, zu, welche sich am Rande der Hauptstraße Decumano befindet. Sie befindet sich im historischen Teil der Via Emilia und kreuzt die beiden weiteren Hauptverkehrsadern Via Rizzoli sowie Via Ugo Bassi.
Im ältesten Teil Bolognas befindet sich über der aus der Etruskerzeit stammenden Felsina eine quadratische Anlage, die aus der römischen Ära stammt. Dort, wo die Decumano den Cardo Maximus kreuzte, errichtete man das Forum, welches im Mittelalter als wichtigstes politisches Zentrum der Stadt galt. Auch heute noch kann man es als einen der beliebtesten Treffpunkte der Stadt bezeichnen: Vor allem im Sommer werden gerne viele Feste rund um das Forum veranstaltet.
Prinzipiell ist der Teil, welcher sich innerhalb der Stadtmauern befindet, als historischer Stadtkern zu bezeichnen. Er zeichnet sich durch enge, verwinkelte Gassen aus und ist gesäumt von klassischen roten Backsteinhäusern, die das ganze Stadtbild bis heute prägen.
Die Kathedrale von Bologna heißt auch Kathedrale San Pietro. 1028 existierte eine Kirche, jedoch wurde diese 1141 in einem Großbrand zerstört. 1184 wurde sie neu gebaut. Im Jahre 1575 wurde das Gebäude von Grund auf renoviert, jedoch stürzte das Gewölbe 1599 zusammen. 1582 wurde die Kirche zur Kathedrale. Ende des 17. Jahrhunderts wurde die Säulenvorhalle wieder aufgebaut. Die Kathedrale ist ein wichtiger Ort in Bologna und eine beliebte Sehenswürdigkeit.
Der Neptunbrunnen ist sehr bekannt in der Stadt und insbesondere bei Touristen. Die Einwohner nennen den Brunnen auch „den Riesen“. Die Höhe des Brunnens beträgt 3,35 Meter. Geschaffen wurde der Brunnen von Giovanni di Bologna zwischen 1563 und 1566. Maseratis Logo ziert den Dreizack, den Neptun in der Hand hält.
Die Hauptkirche von Bologna ist die Basilika San Petronio. Merkmale dieser Kirche sind die historischen Orgeln und die polychromen Glasfenster. Das Gewölbe ist 45 Meter hoch. Das Besondere dieser Kirche ist, dass sie die fünftgrößte Kirche der Welt ist und die größte Backsteinkirche der Welt. Die Basilika liegt sehr zentral in der Stadt.
Im 13. Jahrhundert existierten in Bologna rund 100 Türme, von denen einige sogar bewohnt waren. Als Wahrzeichen gelten heute die Torri Gentilizie, welche zwei der letzten und am besten erhaltensten sind. Insgesamt gibt es noch 17 Türme im Zentrum der Stadt, wie beispielsweise den 61 m hohen Torre Azzoguidi, den 60 Meter hohen Torre Prendiparte oder auch die beiden Türme Torre degli Asinelle, die rund 98 m hoch sind. Eine der schiefen Türme der Stadt ist der Torre Garisenda, der früher 60 m, heute jedoch aufgrund seiner Absinkung und Neigung nur noch 48 m hoch ist.
Sowohl der Torre Garisenda aus dem Jahre 1119 und der Asinelli-Turm aus dem Jahre 1109 wurden als Symbol des Wohlstands von damaligen wichtigen Handelsfamilien errichtet. Ab dem 14. Jahrhundert gelangten sie jedoch in den Stadtbesitz und wurden fortan als Gefängnisse genutzt. Ab und zu kam es vor, dass die Türme Opfer von Blitzschlägen wurden, was meist zu Bränden, Schäden oder dem vollständigen Einsturz führte. Der Torre Asinelli gilt als höchster schiefer Turm von ganz Italien. Besucher sollten sich unbedingt die Mühe machen, die rund 500 Stufen nach oben zu steigen: Man hat von oben aus einen atemberaubenden Blick über die ganze Stadt.
Der Palazzo del Podesta wurde circa 1200 am damals entstehenden Platz Piazza Maggiore erbaut. Heute sieht der Palazzo del Podesta moderner aus, im Mittelalter hatte das Gebäude ein anderes Aussehen. Dazu wurde später der Palazzo Re Enzo anliegend errichtet. 1525 wurden an den Ecken vier Terrakottastatuen aufgestellt.
In einer überschaubar-großen Halle gibt es Obst- und Gemüsestände – links und rechts davon befinden sich Delikatessen-Shops mit Käse, Wurst usw sowie auch kleine Lokale in eigenen ‚Räumen‘. Durch seine lange Öffnungszeiten – die vorallem die Restaurants und Lokale seitlich betreffen – auch perfekt für ein Abendprogramm.
Die Geschichte von Bologna
Genau genommen fing die Geschichte der Stadt Blogna bereits im Zeitalter der Etrusker an. Im 6. Jahrhundert vor Christus hieß die Stadt zunächst „Velzna“, später dann „Felsina“. Später fand man einige archäologische Schätze aus Stein, aber auch Werkzeugreste, die belegen, dass die Region bereits in der Altsteinzeit besiedelt gewesen sein muss. Dort, wo sich heute Bologna befindet, befand sich im etwa 9. Jahrhundert vor Christua die so genannte Villanova-Kultur, welche als früheste Periode der etruskischen Ära gilt. Viele Überreste dieser wichtigen Geschichte sind heute im Archäologischen Museum der Stadt ausgestellt und können besichtigt werden.
In der Zeit der Römer nannte man die Stadt „Bononia“, woraus sich dann Jahrhunderte später der heutige Name ableitete. Als bis heute wichtigstes Datum in der Stadtgeschichte gilt das Jahr 1088: Das bis heute älteste vorliegende Zeugnis der angesehen Universität Bolognas stammt aus diesem Jahr. Stimmen diese Überlieferungen, so ist die Universität zu Bologna die älteste in ganz Europa. Auch heute noch befinden sich in den Höfen der beiden Kirchen San Domenico und San Francesco die edlen Gräber aus Marmor der Glossatori. Diese waren die Gelehrten im Mittelalter, welche die Universität legendär machten.
Im mittelalterlichen 13. Jahrhundert war Bologna bereits zu einer sehr wichtigen Handels- und Wirtschaftsstadt in Europa geworden. In dieser Phase entstanden die meisten Gebäude im heutigen Stadtkern, von denen viele auch in der Gegenwart noch gut erhalten sind. Einige davon sind beispielsweise die Basilika San Petronio mit ihrer beeindruckenden Vorderfassade, dem Palazzo Re Enzo, welcher nach dem Sohn von Kaiser Friedrich dem Zweiten benannt worden ist oder auch die zwei Türme, welche als das Wahrzeichen der Stadt gelten.
Im 16. Jahrhundert zählte Bologna zum Kirchenstaat: Nach Rom war die Stadt die zweitwichtigste in ganz Europa und genoss eine starke Autonomie. Im 18. Jahrhundert entstanden viele weitere Gebäude, die Stadt vergrößerte sich noch einmal deutlich und es wurde außerdem der Arkadenweg nach San Luca geschaffen.
Viele berühmte Maler, wie beispielsweise Giorgio Morandi, Guido Reni und die Gebrüder Carracci, stammen aus Bologna. Kunstinteressierte können sich heute neben zahlreichen weiteren bedeutenden Werken auch die berühmten Stillleben von Morandi im Museo Morandi, das sich in den Gemächern des Kommunalpalastes befindet, ansehen.